
Auf dem Fahrrad durch Berlin
Wenn du sowohl Geschichte als auch zeitgenössische Kultur magst, kann man sich wohl kaum ein besseres Reiseziel als Berlin vorstellen. An jeder Straßenecke findest du etwas, das an Deutschlands vielschichtige Vergangenheit erinnert oder Berlin von seiner fortschrittlichsten Seite zeigt.
In Berlin gibt es ein besonderes Nebeneinander verschiedener Epochen. Spuren der Blütezeit Deutschlands, der katastrophalen Folgen des Zweiten Weltkriegs und des Alltags des Kalten Krieges sind ebenso präsent wie das moderne Berlin und seine kulturellen Ausdrucksformen, Stadtleben und Shopping. Doch wie geht man mit Berlins spannendem Angebot um? Am besten bekommt man alles in den Griff, wenn man sich aufs Rad setzt und durch die Stadt radelt – mit dem Fahrtwind der Geschichte.
Viele Dutzend Kilometer zum Genießen
Berlin ist eine der besten Fahrradstädte Europas, und Stadtplaner arbeiten kontinuierlich daran, die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern, indem sie die Zahl der Radwege, die sich heute über 900 Kilometer kreuz und quer durch die Stadt erstrecken, weiter erhöhen. Diese große Fokussierung auf den Radverkehr macht nicht nur die Radwege für die Berliner attraktiver und sicherer, sondern eröffnet auch Touristen in größerem Umfang die Möglichkeit, Berlin mit dem Fahrrad zu entdecken. Und im Kielwasser ist eine große Auswahl an Fahrradverleihen entstanden.
„Berlin ist eine der besten Fahrradstädte Europas.“
Mieten oder leihen
In Berlin gibt es massenweise Fahrradverleihe und viele bieten sowohl normale als auch E-Bikes an. Wenn du der Typ bist, der die Stadt auf eigene Faust entdecken möchte, such dir einfach einen Verleih, such dir ein Fahrrad aus und mach dich auf den Weg. Viele Hotels haben auch Partnerschaften mit Vermietern, sodass man ein Fahrrad zusammen mit der Unterkunft buchen kann. Wer einen kleineren Geldbeutel hat, kann sich über den gemeinnützigen Verein BikeSurf.org einfach ein Fahrrad ausleihen. Das Ausleihen ist kostenlos, Spenden sind jedoch willkommen. Wenn du daran interessiert bist, eine geführte Radtour zu buchen, gibt es eine Menge Vermieter, die auch Fahrrad-Sightseeing mit einem Stadtführer anbieten, oft mit unterschiedlichen Themen je nach Interesse. Einfach Berlin + Fahrrad + Tour googeln und eine große Auswahl liegt vor dir.
In die Pedale treten, so weit du kannst
Eine Großstadt vom Fahrradsattel aus zu entdecken, hat seine Vorteile. Man kommt schnell zu den Sehenswürdigkeiten und erlebt unterwegs das Stadtleben ganz anders als mit U-Bahn und Bus. Du siehst einfach mehr und kannst dich aus der Stadtmitte weiter entfernen als zu Fuß. Aber wenn du aus irgendeinem Grund nicht die ganze Strecke radeln magst oder kannst, ist es in Berlin erlaubt, das Fahrrad in S- und U-Bahn mitzunehmen (man braucht nur ein Ticket zusätzlich für das Fahrrad an einem der Automaten an den Haltestellen zu lösen).
„Radle entlang des ehemaligen Verlaufs der Berliner Mauer.“
Folge der Mauer und erlebe Geschichte
Wie gesagt, Berlin ist eine Stadt voller interessanter Geschichte und man kann nicht alles sehen. Aber wenn wir einen historischen Tipp geben können, dann die offizielle Radtour Mauerverlauf, die sich entlang der ehemaligen Berliner Mauer erstreckt. Die Tour ist 5,7 km lang und unterwegs darfst du die Geschichte der Mauer erleben: stehen gelassene Abschnitte und Wachttürme, die berühmten Malereien auf der Mauer und verschiedene Denk- und Mahnmäler. Während der Radtour kommst du auch an berühmten Orten wie dem Brandenburger Tor, dem Potsdamer Platz und dem Checkpoint Charlie vorbei.
Auch eine Stadt kann Strandleben und Schwimmen anbieten
Wenn du Berlin im Sommer besuchst, brauchst du dir keine Sorgen machen, ein schönes Strandleben zu verpassen. Der berühmte Wannsee vor den Toren Berlins ist an den heißesten Sommertagen für viele Berliner ein Zufluchtsort und lockt mit verschiedenen Wasseraktivitäten und kühlenden Bädern. Vom Schlossplatz in Berlin-Mitte führt der Radweg Wannsee-Route RR1 bis zum Wannsee. Mit seinen 28 km ist der Radweg einer der längsten in Berlin und dabei kommst du am Konzerthaus Berlin, dem Jüdischen Museum und der Glienicker Brücke vorbei, die während des Kalten Krieges zum Austausch gefangener Spione diente.
Aber Achtung!
Zum Schluss eine Warnung. Obwohl Berlin eine fantastische Fahrradstadt ist, kann der Verkehr selbst für die Besten eine Herausforderung sein, besonders in der Rush-Hour. Leider ist es selten, dass Fahrradverleihe den Hövding anbieten, aber lass dich dadurch nicht davon abhalten, Berlin auf zwei Rädern zu entdecken. Sieh zu, einen Helm zu tragen und stelle beim Fahrrad mieten sicher, dass er CE-gekennzeichnet ist. Willkommen in Berlin!